Ferrari: Vor Sommerpause Konzentration auf 2015?

Es ist viel Unruhe bei Ferrari. Die Trennung von Stefano Domenicali ist DAS Thema im Fahrerlager von Shanghai, und die meisten sagen ungefähr das Gleiche: «Schade um Stefano, netter Kerl, aber einer musste offenbar den Kopf hinhalten.» Viele fragen sich auch: «Was soll der Neue, Marco Mattiacci, so schnell ändern?» Einer, der dies in den Raum stellt, ist Ferrari-Fahrer Kimi Räikkönen ...

In der Team-Vorschau auf den China-GP sagte Pat Fry, Chassis-Chef bei Ferrari: «Unsere erste Priorität muss darin bestehen, uns hinter Mercedes auf Rang 2 einzunisten.»

Für einen solchen Satz dreht sich der grosse Enzo Ferrari im Grabe um. Das ruhmreiche Ferrari soll sich mit Platz 2 begnügen? Unglaublich ...

Ferrari ist nun drei Rennen lang ohne Rang auf dem Siegerpodest geblieben, Alonso ist in Australien Vierter geworden (ein geschenkter Platz, nach der Disqualifikation von Daniel Ricciardo), in Malaysia ebenfalls Vierter gewesen. In den letzten neun Rennen (einschliesslich sechs Läufen 2013) stand nur einmal ein Ferrari-Fahrer auf dem Podest, Alonso wurde beim WM-Finale von Brasilien Dritter. Wissen Sie auswändig, wann Ferrari zum vorderhand letzten Mal einen Grand Prix gewonnen hat? Na? Genau, es war Fernando Alonso vor bald einem Jahr beim Heimrennen in Barcelona.

Ferrari-Präsident Luca Montezemolo giesst Benzin ins Feuer solcher Spekulationen: «Die nächsten vier oder fünf Rennen (das wären dann Kanada oder Österreich, M.B.) werden entscheidend sein, ob wir in dieser Saison Mercedes einholen.»

Aus diesem Satz leiten viele ab: Und sollten wir das nicht schaffen, dann wäre es wohl sinnvoll, mehr Ressourcen auf den Bau des nächstjährigen Wagens zu verlegen.