Pirelli in Singapur: Von weich bis superweich

Von Petra Wiesmayer
Pirelli setzt in Singapur auf weiche und superweiche Reifen

Pirelli setzt in Singapur auf weiche und superweiche Reifen

Beiden letzten zwei Rennen auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken von Spa und Monza kamen die härtesten Reifen aus dem Pirelli-Sortiment zum Einsatz. In Singapur gibt es das Gegenteil: die weichen und superweichen Pneus.

Singapur ist ein Straßenkurs und wie auf allen Straßenkurse gibt es auf den 5,065 Kilometern jede Menge Bodenwellen, Kanaldeckel oder auch Straßenmarkierungen, auf denen Traktion und Haftung besonders wichtig sind. Darüber hinaus wird auf dem Marina Bay Circuit bei Nacht gefahren und die Anforderungen an Mensch und Material sind noch höher als bei anderen Rennen. Damit die Autos in den vielen langsamen Kurven genügend Haftung haben, bringt Pirelli die beiden weichsten Reifenmischungen mit.

«Für uns ist es immer eine große Freude, nach Singapur zukommen, denn es ist immer eines der spektakulärsten Rennen des Jahres», sagt Pirelli-Motosportchef Paul Hembery. «Das Rennen unter den Flutlichtern in dieser pulsierenden Stadt hat eine ganz spezielle Atmosphäre und setzt die Formel 1 bestens in Szene. Die einzigartige Natur des Rennens bei Nacht hat natürlich auch einen Einfluss auf die Reifen und wir haben die beiden weichsten Reifenmischungen gewählt, da sie schnell warm werden und guten mechanischen Grip bringen: das sind auf einem Straßenkurs lebenswichtige Charakteristika.»

Nicht nur die Haftung der Reifen ist für die Italiener wichtig, die Teams sollen auch bei der Strategie mehr Variationsmöglichkeiten haben. «Im Vergleich zum letzten Jahr, als wir die Medium- und weichen Reifen nominiert haben, sind wir diesmal noch einen Schritt weiter in die weiche Richtung gegangen. Das sollte zu interessanten Strategien führen, wenn die Teams versuchen, die Leistung der Reifen voll auszunützen», erklärt Hembery. «Traditionell gibt es eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen Safety-Car-Einsatz, daher muss jede Strategie auch immer flexibel genug sein, das mit einzubeziehen. Da es in der Weltmeisterschaft immer enger wird, spricht alles dafür, dass wir ein unvorhersehbares Rennen sehen werden.»

Pirelli-Berater Jean Alesi freut sich ebenfalls auf das Rennen durch die Straßen von Singapur. «Ich bin selbst nie in Singapur gefahren, aber mein Eindruck ist, dass es ein wenig wie Monaco ist, wo der kleinsten Fehler in einem Desaster enden kann, da es kaum Auslaufzonen gibt. Hier kommen außerdem die hohen Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit hinzu und, dass man bei Nacht fährt, während man gleichzeitig in europäischer Zeit weiterlebt. Man kann sich daher vorstellen, wie physisch anstrengend das für die Fahrer ist.»

Der Franzose weiß, dass den Reifen bei diesen Bedingungen eine spezielle Bedeutung zukommt. «Aus technischer Sicht ist es am wichtigsten, dass das Auto die bestmögliche Traktion hat. Daher ist es wichtig, auf die Reifen zu achten, weil man sonst am Kurvenausgang viel Zeit verliert. Die Kurven sind in Singapur fast alle langsam. Das kann einem das Rennen ruinieren, wenn man nicht vorsichtig ist.»

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