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Jackie Stewart: «Boykott ist für kein Team sinnvoll»

Von Vanessa Georgoulas
Der dreifache Formel-1-Champion Jackie Stewart warnt: «Die Formel 1 ist die grösste kommerzielle Sportplattform der Welt. Das sollte man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen»

Der dreifache Formel-1-Champion Jackie Stewart warnt: «Die Formel 1 ist die grösste kommerzielle Sportplattform der Welt. Das sollte man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen»

Ex-Formel-1-Weltmeister Jackie Stewart schliesst sich der Meinung von GP-Legende Mario Andretti an und kritisiert die Idee, die Interessen der kleinen Rennställe durch einen Boykott durchzusetzen.

Im Fahrerlager von Austin dominieren die Finanzsorgen der kleineren Formel-1-Rennställe die Gespräche. Vor allem die Gerüchte um eine Boykott-Drohung von Sauber, Force India und Lotus sorgen für Aufregung. Darauf angesprochen reagierten die Teamchefs der betroffenen Rennställe unterschiedlich: Teammitbesitzer Dr. Vijay Mallya dementierte die Gespräche über einen Boykott auf Nachfrage, während der stellvertretende Teamchef Rob Fernley vor laufender Kamera bestätigte: «Die drei letzten Teams überdenken das.»

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn wollte diese Gerüchte gar nicht erst kommentieren, während Lotus-Teammitbesitzer Gérard Lopez versicherte: «Es ist richtig, dass es derzeit viel Frustration in der Formel 1 gibt. Daraus hat dann einer eine Verschwörungstheorie gezimmert. Aber es wird keinen Boykott geben.»

Fernley hingegen beteuerte gegenüber Reuters: «Nur die Teamchefs können darüber entscheiden, und die Idee ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht vom Tisch.» Doch der stellvertretende Teamchef erklärte auch: «Das Letzte, was die Besitzer dieser drei Teams wollen, ist jemandem Schaden zuzufügen. Sie sind echte Racer und haben über viele Jahre viel für den Sport geleistet. Aber man muss aber auch verstehen, dass die Formel 1 derzeit den kleinen Rennställen schadet. Deshalb muss man sich zusammensetzen und herausfinden, was man dagegen machen muss.»

Die Boykott-Idee findet im Fahrerlager von Austin kaum Zustimmung. Zu gross ist die Angst, die amerikanischen Fans nach dem Reifen-Desaster von Indianapolis 2005 wieder zu enttäuschen. Auf den Zuschauerrängen würde ein noch kleineres Startfeld aus Boykott-gründen auf wenig Verständnis stossen. Die US-amerikanischen Fans fragen sich zu Recht, warum ausgerechnet sie die Zeche für altbekannte und absehbare Probleme in der Königsklasse des Motorsports bezahlen sollen.

Auch im Fahrerlager selbst sind kritische Töne zu hören. So erklärte etwa US-Rennsportlegende Mario Andretti gegenüber den Kollegen von Sky Sport: «Ehrlich gesagt will ich gar nicht erst darüber reden, denn ich bin kein Freund von Boykotten. Ich denke auch, dass sich die Verantwortlichen, die sich solche Massnahmen überlegen, nicht bewusst sind, dass sie nicht nur dem Event schaden, sondern in erster Linie sich selbst. Das ist nicht das richtige Mittel, um seine Interessen durchzusetzen.»

Und auch der dreifache Formel-1-Champion Jackie Stewart ist überzeugt: «Ich glaube nicht, dass es für irgendeines der Teams sinnvoll wäre, einen Boykott durchzuführen. Die Formel 1 ist die grösste kommerzielle Sportplattform der Welt. Das sollte man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.» Der 75-jährige Schotte erklärte auch, dass es ein Risiko wäre, diesen Boykott nur drei Jahre nach der Rückkehr der Formel 1 nach Amerika durchzusetzen.

Nicht nur deswegen ist ein GP-Boykott unwahrscheinlich. Auch die WM-Situation von Force India (will in der Teamwertung noch McLaren abfangen) und Sauber (Aussicht auf die ersten WM-Punkte des Jahres) spricht dagegen, dass heute weniger als 18 Autos in den US-GP starten (Rennstart 21.00 Uhr).

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