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Offiziell: Bajaj finanziert KTM – Pierer scheidet aus

Von Bernhard M. Höhne
Die Finanzierung des Sanierungsplans für KTM ist gesichert

Die Finanzierung des Sanierungsplans für KTM ist gesichert

Die Tinte ist trocken, die Rettung offiziell: Bajaj stellt die Finanzierung der Schuldenquote zur Verfügung, mit der die KTM-Gläubiger ausbezahlt werden. Stefan Pierer scheidet im Anschluss bei der Pierer Mobility aus.

Bereits am 20. Mai war es offiziell geworden: Die Finanzierung des Sanierungsplans für KTM ist gesichert. Am 22. Mai veröffentlichte das Unternehmen weitere Details: Wie im Vorfeld erwartet worden war, übernimmt der bisherige Pierer-Mobility-Anteilseigner Bajaj Auto die Finanzierung. Die Inder gewähren der KTM AG ein Darlehen über 450 Millionen Euro, ein weiteres Darlehen über 150 Millionen Euro wird der Muttergesellschaft Pierer Mobility gewährt. Diese wird den erforderlichen Restbetrag zur Erfüllung der Quotenzahlung an die KTM-Gesellschaften und damit auch an die Komponentenfertigung und die Entwicklungsabteilung weiterleiten, die als eigenständige Tochterfirmen gelten.

Seit einem Schuldenschnitt am 25. Februar 2025 saß der österreichische Motorradhersteller auf 600 Millionen Euro Verbindlichkeiten, einschließlich Verfahrenskosten. Um die Zustimmung der Gläubiger zu diesem Schuldenschnitt zu erreichen, verpflichteten sich die Innviertler, die verbleibenden Verbindlichkeiten auf einen Schlag zu zahlen. Deadline dafür war der 23. Mai, ansonsten wäre es vermutlich zur Zerschlagung des Unternehmens gekommen. Am 22. Mai soll der Betrag auf einem Treuhandkonto des Sanierungsverwalters Peter Vogl eingehen, in dessen Folge das zuständige Landgericht in Ried die Erfüllung des Sanierungsplans und dessen Aufhebung feststellen dürfte. Von diesem Moment an wird KTM als schuldenfrei gelten.

Die Modalitäten zwischen KTM und Bajaj zur Finanzierung blieben offen. Am Wochenende war aus indischen Meldungen durchgesickert, dass die von Bajaj selbst aufgenommenen Kredite eine Laufzeit von einem Jahr haben. Ob sich die Inder, die zuletzt bereits den Betrieb in Mattighofen mit monatlich weiteren je 50 Millionen Euro finanzierten, damit mittelfristig weiteren Einfluss beim Mattighofener Motorradbauer sichern, blieb unklar. Denkbar ist, dass die Kreditsumme nach Ablauf der Darlehenslaufzeit in weitere Anteile umgewandelt wird.

Offiziell wurde zudem das Ausscheiden von Stefan Pierer aus dem Vorstand der KTM-Mutter Pierer Mobility AG. Der ehemalige KTM-Macher, der noch am 21. Mai in Mattighofen gesichtet wurde, fungierte seit Januar unter seinem Nachfolger Gottfried Neumeister als Co-CEO und verlässt voraussichtlich im Juni den Vorstand der Innviertler. Ersetzt wird er durch Verena Schneglberger-Grossmann. Durch den Vorstandsvorsitz in der KTM-Dachgesellschaft Pierer Industrie dürfte dem Ex-CEO jedoch weiter Einfluss erhalten bleiben. Grossmann-Schneglberger gilt als Expertin für Wirtschaftsrecht.

Was die Finanzierung durch den indischen Anteilseigner für den Standort Mattighofen bedeutet, wird sich zeigen. Bereits vor dem Sanierungsverfahren fertigte Bajaj die stückzahlträchtigen Einstiegsmodelle für KTM und Husqvarna. Ein günstiges Mittelklassemodell nach diesem Vorbild hatte Stefan Pierer in der Vergangenheit ebenso angekündigt. Zudem wird die ebenfalls stückzahlträchtige 790er-Baureihe von KTM in China bei CFMOTO gefertigt. Ob dies in der neuen Konstellation in Mattighofen Bestand hat, blieb zunächst ebenfalls offen.

«Insbesondere das Stammwerk in Mattighofen/Munderfing bleibt die Basis für zukünftigen Erfolg.» Mit diesen Worten ließ sich Vorstandschef Neumeister in Bezug auf die Standortsicherheit in Österreich zitieren. Bereits bei der Sanierungsplanungsausschuss-Sitzung hatte er nahegelegt, dass mittelfristig keine weiteren Entlassungen geplant seien. Während und im Vorfeld des Sanierungsverfahrens hatten 1850 Mitarbeiter ihre Jobs verloren.

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