Formel 1: McLaren-Teamchef warnt

Der steinige Weg von Izan Guevara

Von Manuel Pecino
Izan Guevara galt als «neuer Jorge Lorenzo», doch der Aufstieg in die Moto2 erwies sich als steiniger Weg. Nun zeigt der Mallorquiner erste Fortschritte – und will bald wieder um Podestplätze kämpfen.

Einst galt er als einer der größten Hoffnungsträger der spanischen Talentschmiede: Izan Guevara, Moto3-Weltmeister von 2022, wurde schon früh als «neuer Jorge Lorenzo» gefeiert. Nach seinem rasanten Aufstieg über die Junioren-Weltmeisterschaft und seinen beeindruckenden Erfolgen in der Moto3 schien der Weg vorgezeichnet. Doch der Wechsel in die Moto2-WM brachte den Mallorquiner auf den Boden der Tatsachen zurück. Zwei schwierige Jahre im Team Aspar endeten ohne den erhofften Durchbruch – die Trennung erfolgte in gegenseitigem Einvernehmen.

Ein alter Weggefährte öffnete ihm jedoch eine neue Tür: Gino Borsoi, inzwischen Teammanager bei Pramac, holte Guevara in die neu aufgebaute Yamaha-Struktur in der Moto2. Nach einem schwierigen Saisonauftakt arbeitet sich Guevara Schritt für Schritt nach vorne und etablierte sich zuletzt in den Top-10.

«Die Bilanz ist ehrlich gesagt weder positiv noch negativ», fasste der 21-Jährige nüchtern den ersten Teil der Moto2-WM 2025 zusammen. «Ich hatte mir etwas mehr erhofft, aber letztlich ist es ein neues Team. Wir arbeiten Rennen für Rennen daran, uns besser zu verstehen und das Motorrad nach meinem Geschmack einzustellen.»

Ein Wendepunkt schien das Rennen in Silverstone zu sein. Dort führte Guevara zeitweise das Feld an und belegte am Ende Rang 5. «Ich hätte durchaus aufs Podium fahren können», betont er. «Ich habe versucht, den achten Startplatz zu nutzen. Plötzlich war ich Erster, ohne jemanden vor mir. Leider hatte ich keine Traktion, aber beim Bremsen konnte ich aber einiges wettmachen.»

Trotz der starken Leistung überwog zunächst der Frust: «Ich war wütend, als ich ins Ziel kam! Wir sind Spitzensportler – wenn man ein Ziel so nah vor Augen hat und es dann nicht erreicht, ist man schon ein bisschen wütend. Aber gleichzeitig war ich auch zufrieden, soweit das möglich ist.»

Seit Jerez und Austin spürt Guevara eine positive Entwicklung. «Wir waren bei fast allen Rennen gut dabei und haben fast immer Punkte geholt. Natürlich wollen wir regelmäßig ums Podium kämpfen – dafür bin ich hier.»

Auch abseits der Rennstrecke zeigt Guevara seinen ungebrochenen Ehrgeiz. «Ich habe nie aufgegeben, auch nicht in meinen schlimmsten Momenten. Zu Hause trainiere ich wie verrückt – auf dem Fahrrad, im Fitnessstudio, ein bisschen Motocross.» Auf der Moto2-Maschine fühle er sich mittlerweile deutlich wohler, vor allem auf Stop-and-Go-Strecken. «Mit der Boscoscuro verliere ich in langen Kurven viel, deshalb mag ich eher Strecken, auf denen man hart bremsen, schnell umlegen und wieder beschleunigen muss.»

Nach einem langen Anlauf scheint Izan Guevara nun endlich wieder an das Gefühl seiner erfolgreichen Moto3-Zeit anknüpfen zu können: Rennen von vorne zu gestalten, das Podium in Reichweite. Der Weg zurück an die Spitze ist zwar noch weit, doch der «neue Jorge Lorenzo» beginnt langsam, sein Potenzial auch in der Moto2 zu zeigen. Er ging als WM-15. in die Sommerpause.

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