Marc Márquez: «Die Probleme müssen gelöst werden»
            Marc Márquez
Ducati hat die Konkurrenz in Sepang drei Tage lang an der Nase herumgeführt und schließlich deklassiert. Mit Marini, Bagnaia, Bastianini und Martin brausten vier Desmosedici-Piloten in die Top-5, wobei Marini sogar ein Vorjahresmodell steuert. Die Konkurrenz reist schon angeschlagen zum nächsten Test: Bei Fabio Quartararo hat sich die Euphorie des Freitags nach Platz 17 am Sonntag in Luft aufgelöst. Bei KTM und GASGAS sind auch noch einige Hausaufgaben und Nachtschichten zu erledigen. Bei Repsol-Honda-Star Marc Márquez machte sich nach Platz 10 ebenfalls Ernüchterung breit. Da Honda die RC213V in den letzten Jahren keinen Meter vorwärtsgebracht hat, wird auch bis zum Saisonstart in Portimão am 26. März kein Wunder mehr passieren.
Wenn man bei den Erzählungen von Marc Márquez vom Sonntagabend auf die Zwischentöne achtet, kann man sich vorstellen, dass bei Honda der Haussegen bereits gründlich schief hängt. Der erste Einsatz des neuen Technical Managers Ken Kawauchi, dem nichts anderes einfiel, als altes Zeug testen zu lassen, das 2022 bereits wegen Unbrauchbarkeit wieder verstaut worden war, ist gründlich gescheitert.
Und Alex Rins, letztes Jahr auf der Werks-Suzuki Sieger bei drei der letzten vier Rennen, kam mit der LCR-Honda über Rang 19 nicht hinaus.
«Wir haben bei HRC einen neuen Technical Manager», fasste Marc zusammen. «Er will Dinge über das technische Konzept verstehen. Das macht das Leben für einen Fahrer natürlich bei einem Test sehr schwierig. Aber ich bin der Honda-Pilot mit der größten Erfahrung auf diesem Motorrad. Deshalb wurde ich ausgewählt, um all diese experimentalen Dinge zu probieren. Das ist natürlich nicht der richtige Weg. Ich weiß nicht warum, aber sie wollten das Konzept verstehen. Sie wollten das wissen; sie werden ihre Gründe haben… Ich habe mich nicht nach den Gründen erkundigt; ich bin einfach gefahren. Es war schwierig, weil die Bike-Balance sehr unterschiedlich war, es war körperlich viel anstrengender. Denn das Motorrad hat überall gewackelt. Ich kann nur hoffen, dass der Test sinnvoll für sie war.»
Auffällig: Der Name Kawauchi kam Marc am Sonntag nicht mehr über die Lippen. Der Vorname Ken schon gar nicht.
«Wir haben an diesen drei Tagen sehr viele unterschiedliche Dinge probiert», räumte Marc ein. «Jetzt haben sie alle Informationen. Und ich hoffe, sie bringen etwas Neues nach Portimão.»
Marc Márquez testete auch unterschiedliche Rahmen. «Aber es sind keine Unterschiede zu 2022 festzustellen», meinte er. «Am Sonntagnachmittag habe ich nur noch ein Bike getestet. Ich habe entschieden, das ist die Richtung, die wir verfolgen sollen. Das ist aber kein Bike, mit dem wir die Weltmeisterschaft gewinnen können. Da brauchen wir einen weiteren Schritt. Aber wichtig ist: Wir haben jetzt eine klare Basis und können die anderen drei Bikes vergessen.»
Hat Joan Mir heute dasselbe Motorrad gefahren? Marquez: «Ich habe keine Ahnung.» Das Teamwork bei HRC ist also auch noch ausbaufähig.
Marc Márquez verwendete am Samstag ein Bike mit einer breiten Verkleidung mit Diffusor. Ist dieses Konzept ad acta gelegt worden? «Ich habe diese fette Verkleidung mit einem anderen Motorrad probiert, da hatte ich andere Flügel und eine andere Frontverschalung. Zu diesem Motorrad habe ich Nein gesagt. Zu dieser fetten Verkleidung nicht.»
Was wünscht sich Marc von Honda für den Portugal-Test? «Ich denke, wir haben keine Zeit, wieder drei unterschiedliche Motorräder in die Box zu stellen. Ich habe vorgeschlagen, diese eine Richtung zu wählen mit einem bestimmten Bike-Konzept. Es ist dasselbe Konzept wie beim Bike von Valencia im November. Es besteht kein großer Unterschied. Doch wir haben damit dieselben Probleme wie bisher. Jetzt ist es höchste Zeit, dass diese Probleme gelöst werden, zum Beispiel bei der Traktion. Wie das gehen wird, weiß ich nicht. Ich gebe meinen Kommentar ab, ich liefere meinen Input. Ich bin nur der Fahrer und sage, wo wir uns verbessern müssen, um die Top-Rundenzeiten zu schaffen.»
Marc lag in der Früh einmal nur 0,033 sec hinter der Bestzeit. «Da bin ich konstanter gefahren, ich habe mich gut gefühlt, wir haben gut gearbeitet. Die Rundenzeiten waren okay, aber immer noch zu weit weg von den Top-5-Jungs. Und dann sind wieder die Experimente losgegangen... Danach war der Rythmus ruiniert.»
Sepang-Test, kombinierte Zeiten (10. bis 12.2.):
1. Marini, Ducati, 1:57,889 min
  2. Bagnaia, Ducati, + 0,080 sec
  3. Viñales, Aprilia, + 0,147
  4. Bastianini, Ducati, + 0,260
  5. Martin, Ducati, + 0,315
  6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,418
  7. Di Giannantonio, Ducati, + 0,455
  8. Bezzecchi, Ducati, + 0,474
  9. Alex Márquez, Ducati, + 0,496
  10. Marc Márquez, Honda, + 0,777
  11. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,812
  12. Mir, Honda, + 0,895
  13. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,908
  14. Brad Binder, KTM, + 0,923
  15. Oliveira, Aprilia, + 0,950
  16. Zarco, Ducati, + 0,963
  17. Quartararo, Yamaha, + 1,008
  18. Miller, KTM, + 1,012
  19. Rins, Honda, + 1,043
  20. Morbidelli, Yamaha, + 1,097
  21. Nakagami, Honda, + 1,646
  22. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,771
  23. Crutchlow, Yamaha, + 2,034
  24. Bradl, Honda, + 2,546
  25. Nakasuga, Yamaha, + 3,350
Ergebnis Sepang-Test, 12.2.:
1. Marini, Ducati, 1:57,889 min
  2. Bagnaia, Ducati, + 0,080 sec
  3. Viñales, Aprilia, + 0,147
  4. Bastianini, Ducati, + 0,260
  5. Martin, Ducati, + 0,315
  6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,418
  7. Di Giannantonio, Ducati, + 0,455
  8. Bezzecchi, Ducati, + 0,474
  9. Alex Márquez, Ducati, + 0,496
  10. Marc Márquez, Honda, + 0,777
  11. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,812
  12. Mir, Honda, + 0,895
  13. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,908
  14. Brad Binder, KTM, + 0,923
  15. Zarco, Ducati, + 0,963
  16. Miller, KTM, + 1,012
  17. Oliveira, Aprilia, + 1,033
  18. Rins, Honda, + 1,043
  19. Quartararo, Yamaha, + 1,054
  20. Morbidelli, Yamaha, + 1,097
  21. Nakagami, Honda, + 1,646
  22. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,771
  23. Crutchlow, Yamaha, + 2,034
  24. Bradl, Honda, + 2,546
Ergebnis Sepang-Test, 11.2.:
1. Martin, Ducati, 1:58,736 min
  2. Oliveira, Aprilia, + 0,103 sec
  3. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,145
  4. Quartararo, Yamaha, + 0,161
  5. Bagnaia, Ducati, + 0,331
  6. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,376
  7. Marini, Ducati, + 0,382
  8. Rins, Honda, + 0,427
  9. Bastianini, Ducati, + 0,458
  10. Brad Binder, KTM, + 0,494
  11. Morbidelli, Yamaha, + 0,553
  12. Bezzecchi, Ducati, + 0,625
  13. Marc Márquez, Honda, + 0,714
  14. Di Giannantonio, Ducati, + 0,766
  15. Zarco, Ducati, + 0,767
  16. Mir, Honda, + 0,896
  17. Alex Márquez, Ducati, + 1,011
  18. Viñales, Aprilia, + 1,034
  19. Miller, KTM, + 1,123
  20. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,281
  21. Nakagami, Honda, + 1,487
  22. Crutchlow, Yamaha, + 1,618
  23. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,996
Ergebnis Sepang-Test, 10.2.:
1. Bezzecchi, Ducati, 1:58,470 min
  2. Viñales, Aprilia, + 0,130 sec
  3. Bastianini, Ducati, + 0,262
  4. Martin, Ducati, + 0,267
  5. Bagnaia, Ducati, + 0,387
  6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,471
  7. Zarco, Ducati, + 0,496
  8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,551
  9. Alex Márquez, Ducati, + 0,566
  10. Morbidelli, Yamaha, + 0,648
  11. Quartararo, Yamaha, + 0,952
  12. Marc Márquez, Honda, + 0,954
  13. Marini, Ducati, + 0,999
  14. Oliveira, Aprilia, + 1,260
  15. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,343
  16. Miller, KTM, + 1,356
  17. Mir, Honda, + 1,362
  18. Rins, Honda, + 1,493
  19. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,557
  20. Pol Espargaró, GASGAS, + 1,608
  21. Brad Binder, KTM, + 1,615
  22. Nakagami, Honda, + 2,734
  23. Nakasuga, Yamaha, + 2,769
  24. Bradl, Honda, + 5,031 (nur 2 Runden)










