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Honda überrascht: Ein MotoGP-Fahrer bekommt den Deal

Von Ivo Schützbach
Somkiat Chantra

Somkiat Chantra

Im Superbike-Werksteam der Honda Racing Corporation werden für 2026 beide Fahrer ausgetauscht. Die Entscheidungen des japanischen Top-Managements stoßen nicht überall auf Zustimmung.

Nach vier Jahren mit dem Duo Iker Lecuona und Xavier Vierge gibt es bei Honda für die Superbike-WM 2026 erneut eine Zäsur. Als erster Fahrer wurde der Engländer Jake Dixon (29) verpflichtet, derzeit Fünfter der Moto2-WM.

Für die zweite Fireblade war der Spanier Sergio Garcia vorgesehen, ebenfalls ein Moto2-Fahrer ohne jegliche Erfahrung mit großen Motorrädern und ausgefeilter Elektronik. Der 22-Jährige testete für Honda im MotorLand Aragon und vertritt dieses Wochenende in Magny-Cours den verletzten Lecuona. Er wird voraussichtlich auch beim nächsten Event in Aragon für seinen Landsmann einspringen.

Garcia stand als zukünftiger Teamkollege von Dixon bei Honda oben auf der Wunschliste, doch für Sergio war die Superbike-WM von Anfang an nur ein Plan B: Er gab Honda einen Korb und unterschrieb am 25. August beim Gresini-Team für eine weitere Moto2-Saison.

Inzwischen zeichnet sich ab, dass HRC den Thailänder Somkiat Chantra von der MotoGP- in die Superbike-WM transferieren wird.

Seit Mitte August steht fest, dass Chantra im Team LCR Honda durch den Brasilianer Diogo Moreira ersetzt wird, derzeit Dritter der Moto2-WM.

Chantra, der in 106 Moto2-Rennen zwei Siege und sechs Podestplätze erobert hat, kann sich nicht wie erhofft an die MotoGP-Maschine anpassen. Hinzu kommt, dass er seit seinem Rennunfall in Assen Ende Juni verletzt war und erst an diesem Wochenende in Barcelona wieder dabei ist. Die ernüchternde Bilanz in seiner Rookie-Saison: Mit einem Punkt liegt er auf dem letzten WM-Rang.

Für aufmerksame Beobachter steht fest: Die Überführung von Chantra in die Superbike-WM ist mehr dem schlechten Gewissen der japanischen Manager geschuldet als auf die Überzeugung zurückzuführen, dass der Red-Bull-Pilot Honda an die Spitze führen könnte. Zahlreiche Experten sind der Meinung, dass es eines erfahrenen Superbike-Fahrers bedarf, um das wahre Potenzial der CBR1000RR-R herauszufinden, mit der seit ihrer Markteinführung 2020 nur mickrige sechs dritte Plätze in der Weltmeisterschaft errungen wurden.

Doch Honda ließ die Weltmeister Jonathan Rea und Alvaro Bautista für nächstes Jahr ebenso abblitzen wie andere routinierte Könner wie Michael van der Mark, Andrea Iannone und den zweifachen Supersport-Champion Dominique Aegerter. Oder auch den aktuellen Werksfahrer Xavi Vierge, der fassungslos reagierte.

Honda-Fans haben sich in den vergangenen Jahren als sehr leidensfähig erwiesen: Den letzten Sieg schaffte Nicky Hayden im Regenchaos von Sepang 2016, der letzte Triumph im Trockenen gelang Jonathan Rea 2014 in Portimao. Um einen WM-Titel zu finden, muss man in der Statistik bis ins Jahr 2007 zurückblättern, als James Toseland mit dem Ten-Kate-Team gewann.


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