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Thomas Gradinger: Nicht genug Geld für Kallio Yamaha?

Von Ivo Schützbach
Thomas Gradinger (re.) mit SPEEDWEEK-Redakteur Ivo Schützbach

Thomas Gradinger (re.) mit SPEEDWEEK-Redakteur Ivo Schützbach

Beinahe jeder Fahrer in der Supersport-WM muss Geld mitbringen, um fahren zu dürfen. Obwohl sich Thomas Gradinger im Team Kallio Yamaha zum Leistungsträger entwickelt hat, sind seine Zukunftsaussichten nicht rosig.

Die Teams in der Supersport-WM befinden sich in einem Teufelskreis: Tragen die Fahrer durch das Mitbringen von Sponsoren nichts zum Budget bei, ist eine Saison kaum finanzierbar. Wollen sie einen Spitzenfahrer haben, ist dieser in der Regel aber nicht bereit für seinen Startplatz zu bezahlen.

2018 gewann Kallio Yamaha mit Sandro Cortese die Weltmeisterschaft. Statt einen Nachfolger auf höchstem Niveau zu verpflichten und weiterhin zu den Besten zu gehören, einigte sich Teamchef Vesa Kallio mit den Bezahlfahrern Isaac Vinales und Loris Cresson.

Bereits in seiner zweiten WM-Saison erweist sich der 23-jährige Thomas Gradinger als Leistungsträger im Team, nach zehn von zwölf Rennen ist er Siebter in der Gesamtwertung und damit Bester des Kallio-Trios. In Assen fuhr der Österreicher als Dritter erstmals aufs Podest, fünfmal wurde er seit 2018 Vierter.

Trotzdem möchte ihm Kallio für 2020 nur dann einen Startplatz geben, wenn er 120.000 Euro abliefert und für die Kosten eines Mechanikers sowie die Reisen selbst aufkommt.

«Stimmen wir diesen Bedingungen zu, können wir sofort unterschreiben», sagt Gradingers Manager Andi Ledermann. «Es wird aber immer schwieriger, Geld für den Rennsport aufzutreiben.»

Kallio hält sich bedeckt, was seine nächstjährige Fahrerwahl betrifft. Isaac Vinales soll nach seinem zweiten Platz in Magny-Cours bleiben, sein berühmter Cousin, MotoGP-Pilot Maverick Vinales, unterstützt ihn finanziell. Neben ihm könnte seine spanische Landsfrau Maria Herrera fahren.

Ledermann hat für Gradinger die Fühler in alle Richtungen ausgestreckt. Obwohl Yamaha seit über zwei Jahren fast unschlagbar ist, sagt der Bayer: «Wir reden mit Teams aller Hersteller, uns bleibt nichts anderes übrig.»

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