René Arnoux zu Blamage: Ferrari wollte nicht tricksen
            René Arnoux
1983 bis Anfang 1985 stand der Franzose René Arnoux in Diensten der berühmtesten Scuderia der Welt – bei Ferrari. Dem heute 76-Jährigen, WM-Dritter 1983, geht es wie anderen früheren Ferrari-Piloten: Sie ziehen weiter, aber sie behalten Ferrari in ihren Herzen.
Der 149-fache GP-Teilnehmer, siebenfacher Sieger, teilt die Gefühle vieler Tifosi nach der Blamage von China, als nach dem Rennen auf dem Shanghai International Circuit beide Ferrari disqualifiziert werden mussten – der Wagen von Charles Leclerc war untergewichtig, beim Auto von Lewis Hamilton war die Bodenplatte zu stark abgeschliffen.
René Arnoux sagt im Gespräch mit unseren Kollegen der Gazzetta dello Sport: «Ferrari wollte nicht tricksen, ich schliesse jede Absicht zum Schummeln kategorisch aus. Wenn Leclercs Rennwagen nun zehn Kilo zu leicht gewesen wäre, wenn der Regelverstoss am Renner von Hamilton krass wäre, okay, dann müssten wir dazu ein Fragezeichen setzen. Aber hier geht es doch lediglich um Nuancen, eine zufällige Anomalie.»
  
  «Mir ist bewusst, dass die Regeln nicht ignoriert werden können. Aber wenn wir uns einig sind darüber, wie komplex das Regelwerk ist, dann sollten geringfügige Verstösse meiner Ansicht nach nur zu einer Verwarnung führen, nicht zwingend gleich zum Ausschluss. Erst wenn es eine zweite Regelverletzung der gleichen Art gäbe, würde ich zu drastischeren Mitteln greifen. Nein, mir gingen diese zwei Disqualifikationen für Ferrari in China zu weit. Denn das kann durchaus Auswirkungen auf den WM-Schlussstand haben.»
  
  Wegen taktischer Fehler von Ferrari in Australien, wegen Anpassungsproblemen von Hamilton in Melbourne, nun wegen der Ausschlüsse in China steht Ferrari derzeit mit nur 17 Punkten da, WM-Leader McLaren kommt auf bereits 78 WM-Zähler.
  
  René Arnoux, von Belgien 1978 (mit Martini) bis Australien 1989 (mit Ligier) in der Königsklasse, glaubt trotzdem: «Das wird kein Alleingang von McLaren. Und die Fahrer-WM wird sich auch nicht zwischen Norris und Piastri abspielen. Für mich bleibt diese WM komplett offen. Ich erwarte eine abwechslungsreiche Saison, wenn die Teams frische Lösungen finden, und diese Verbesserungen dann die Karten neu mischen. Gleichzeitig steht für mich auch fest: Wenn Red Bull Racing da vorne erneut ein Wörtchen mitredet, dann nur wegen des herausragenden Max Verstappen am Lenkrad.»
  
  
  
China-GP, Shanghai International Circuit
01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:30:55,026 h
  02. Lando Norris (GB), McLaren, +9,748 sec
  03. George Russell (GB), Mercedes, +11,097
  04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +16,656
  05. Esteban Ocon (F), Haas, +49,969
  06. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +53,748
  07. Alex Albon (T), Williams, +56,321
  08. Oliver Bearman (GB), Haas, +1:01,303 min
  09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:10,204
  10. Carlos Sainz (E), Williams, +1:16,387
  11. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1:18,875
  12. Liam Lawson (NZ), Red Bull Racing, +1:21,147
  13. Jack Doohan (AUS), Alpine, +1:28,401
  14. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1 Runde
  15. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +1
  16. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1
  Out
  Fernando Alonso (E), Aston Martin, Bremsdefekt
  Disqualifiziert
  Charles Leclerc (MC), Ferrari, Auto untergewichtig
  Pierre Gasly (F), Alpine, Auto untergewichtig
  Lewis Hamilton (GB), Ferrari, Bodenplatte zu stark abgeschliffen
  
  
WM-Stand (nach 2 von 24 Grands Prix und 1 von 6 Sprints)
Fahrer
  01. Norris 44 Punkte
  02. Verstappen 36
  03. Russell 35
  04. Piastri 34
  05. Antonelli 22
  06. Albon 16
  07. Ocon 10
  08. Stroll 10
  09. Hamilton 9
  10. Leclerc 8
  11. Hülkenberg 6
  12. Bearman 4
  13. Tsunoda 3
  14. Sainz 1
  15. Gasly 0
  16. Hadjar 0
  17. Lawson 0
  18. Doohan 0
  19. Bortoleto 0
  20. Alonso 0
  
  Konstrukteurspokal
  01. McLaren 78 Punkte
  02. Mercedes 57
  03. Red Bull Racing 36
  04. Ferrari 17
  05. Williams 17
  06. Haas 14
  06. Aston Martin 10
  08. Sauber 6
  09. Racing Bulls 3
  10. Alpine 0









