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Damon Hill: «McLaren verwirrt Norris und Piastri»

Von Mathias Brunner
Damon Hill (Mitte)

Damon Hill (Mitte)

​Formel-1-Weltmeister Damon Hill (65) kritisiert Konstrukteurs-Champion McLaren: «Stallorder funktioniert einfach nicht, das verwirrt die Fans, und es verwirrt auch Lando Norris und Oscar Piastri.»

Anfang 2025 gab McLaren die so genannte Papaya-Regel heraus, basierend auf der traditionellen Rennwagenfarbe des Traditions-Teams: Die Vorgabe für Oscar Piastri und Lando Norris lautete – ihr dürft frei und auch beinhart fahren, aber sich gegenseitig in die Kiste zu rumpeln, das ist tabu.

Und dann das in Singapur: Kurz nach dem Start ellbögelte Lando Norris seinen McLaren-Stallgefährten Oscar Piastri zur Seite. Daraufhin sprach das Team geheimnisvoll von «repurcussions» für den Engländer, also Auswirkungen oder Konsequenzen. Aber weder CEO Zak Brown noch Teamchef Andrea Stella hatten den Mumm in den Knochen zu sagen, woraus diese Folgen bestehen.

Sky-GP-Experte Timo Glock sprach vielen Fans aus dem Herzen: «Keine Ahnung, was diese Aussagen sollen. Meine Meinung ist: Entweder sage ich da ganz klar nach aussen, was Sache ist, oder ich sage besser gar nichts. Dieses 'Ja, es gab da was' und 'Wir haben irgendwas gemacht' – das ist doch völliger Blödsinn!»

«Dass eine so kleine Berührung Gegenstand einer Team-internen Untersuchung wurde, ist ohnehin komplett lächerlich. Beide fahren um die WM. Soll der eine den anderen vielleicht höflich vorbeiwinken? Dieses ganze Thema 'Wir haben uns alle lieb' und 'Wir reden jetzt im Stuhlkreis mal darüber' – da muss ich ehrlich sagen, dass ich anfange zu zweifeln.»

Kollision dann von Piastri und Norris kurz nach dem Start zum Sprint in Texas, daraufhin hat Oscar Piastri im Fahrerlager des Autódromo Hermanos Rodríguez bestätigt, dass die «repurcussions» gegen Norris aufgehoben seien. Man sei quasi quitt.

Noch immer schweigt McLaren, was die Konsequenzen eigentlich waren. Spielt aber auch keine Rolle mehr, denn offenbar handelte es sich lediglich darum, dass Piastri erste Wahl erhält, wann er in der Quali auf die Bahn gehen will. Ein lächerliches Affentheater, ohne Not.

Auch Formel-1-Champion Damon Hill hat dafür wenig Verständnis. Der 65-jährige Engländer (22 GP-Siege, Weltmeister 1996 mit Williams) sagt im Podcast «Stay On Track»: «Dieses Durcheinander verwirrt alle – die Fahrer, das Team, die Zuschauer. Sie fragen sich: ‚Was ist da los?‘»

«Stallorder funktioniert einfach nicht, wir haben das in der Vergangenheit so oft erlebt. Ich weiss noch, wie bei McLaren schon früher die Reihenfolge umgedreht wurde – oder eben nicht. Ich erinnere mich an einen Monaco-GP mit den zwei McLaren von Mika Häkkinen und David Coulthard. Wir dachten, sie würden ein Rennen fahren, aber später stellte sich heraus, dass sie sich darauf geeinigt hatten, sich am Ende nicht mehr zu überholen oder gegeneinander zu fahren. Ich fühlte mich damals als Fan hintergangen.»

Mexiko-GP, Autódromo Hermanos Rodríguez

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:37:58,574 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +30,324 sec
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +31,049
04. Oliver Bearman (GB), Haas, +40,955
05. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +42,065
06. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +47,837
07. George Russell (GB), Mercedes, +50,287
08. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +56,446
09. Esteban Ocon (F), Haas, +1:15,446 min
10. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1:16,863
11. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1:19,048
12. Alex Albon (T), Williams, +1 Runde
13. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
15. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
16. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1
17. Carlos Sainz (E), Williams, +4
Out
Fernando Alonso (E), Aston Martin, Bremsen
Nico Hülkenberg (D), Sauber, Motor
Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, Kollisionsschäden

WM-Stand (nach 20 von 24 Grands Prix und 4 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Norris 357 Punkte
02. Piastri 356
03. Verstappen 321
04. Russell 258
05. Leclerc 210
06. Hamilton 146
07. Antonelli 97
08. Albon 73
09. Hülkenberg 41
10. Hadjar 39
11. Sainz 38
12. Alonso 37
13. Bearman 32
14. Stroll 32
15. Lawson 30
16. Ocon 30
17. Tsunoda 28
18. Gasly 20
19. Bortoleto 19
20. Colapinto 0
21. Doohan 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 713 Punkte (Weltmeister)
02. Ferrari 356
03. Mercedes 355
04. Red Bull Racing 346
05. Williams 111
06. Racing Bulls 72
07. Aston Martin 69
08. Haas 62
09. Sauber 60
10. Alpine 20





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