MotoGP: Marquez über erste WM-Chance

Überraschungs-Transfer: MLav Racing holt Joel Kelso

Von Thomas Kuttruf
Die Nummer 66 von Joel Kelso wird 2026 auf einer Honda zu sehen sein

Die Nummer 66 von Joel Kelso wird 2026 auf einer Honda zu sehen sein

Das Moto3-Team von Michael Laverty hatte sich zur Aufgabe gesetzt, britische Talente an die Weltspitze zu führen. Damit ist jetzt Schluss. Für 2026 wurde eine neue Strategie ausgerufen – mit dem Aussie Joel Kelso.

Auch mit Unterstützung von MotoGP-Rechteinhaber und Vermarkter Dorna Sports fokussierte das Moto3-Team des Ex-Racers Michael Laverty auf die britische Insel. Die Mission: Jungen Briten aus dem Red Bull Rookies Cup und British Talent Cup eine perfekte Andockstation in der Moto3-WM zu bieten. Auch Honda engagiert sich als Ausrüster bei der Mannschaft von MLav Racing.

Noch 2024 war die Einheit entsprechend der Philosophie mit zwei jungen Landsleuten in die Moto3-WM gestartet – Scott Ogden und Joshua Whatley. Letzterer überstand das Engagement nicht. Die Trennung erfolgte nach zweieinhalb in gegenseitigem Einvernehmen. Während der Red Bull Rookie Eddie O’Shea als Ersatz für 2025 verpflichtet wurde, verließ Scott Ogden MLav in Richtung CIP und wurde Teamkollege von Noah Dettwiler.

Neben O’Shea saßen während der laufenden Saison etliche Testprobanden aus Spanien auf der zweiten Honda, Marcos Uriarte, Adrian Cruces und Vicente Perez. Eine klare Strategie war nicht mehr zu erkennen.

Für 2026 wird der reine Nachwuchsgedanke endültig über Bord geworfen. Zur Überraschung vieler gelang es dem Team, den Spitzenpiloten Joel Kelso zu verpflichten. Der 22-Jährige wird MTA (KTM) verlassen und seine sechste WM-Saison auf einer Hondam von MLav Racing bestreiten. Durchaus kurios: Der beliebte Aussie, der bereits mit etlichen Spitzenteams in Verbindung gebracht wurde – auch Intact-GP-Teammanager Peter Öttl schätzt Kelso hoch ein – wechselt damit in die objektiv mit Abstand schlechteste Mannschaft des Fahrerlagers. Mit gerade einmal drei Zählern rangiert MLav abgeschlagen auf dem letzten Platz der Moto3-Teamwertung.

Für das englische Team könnte es sogar noch besser kommen. Aus Kreisen des Fahrerlagers war zu erfahren, dass Laverty auch in Verhandlungen mit Leopard-Racing-Pilot Adrian Fernandez ist. Der jüngere Bruder von MotoGP-Pilot Raul Fernandez (Trackhouse) stand erst in Misano auf dem Podium und ist als Siebter des Klassements bester Honda-Pilot in der Moto3. Fernandez muss bei Leopard dem jungen Guido Pini Platz machen, der die deutsche Intact-GP-Struktur nach nur einer Saison wieder verlassen wird.

Gelingt es dem Teaminhaber, auch Fernandez an Bord zu holen, dann dürfte sich die Mannschaft 2026 aus dem Untergeschoss zeitnah zurück in die Sichtbarkeit der WM arbeiten.

WM-Stand nach 16 von 22 Rennen:

1. Rueda, 295 Punkte. 2. Piqueras 217. 3. Quiles 188. 4. Munoz 171. 5. Carpe 155. 6. Kelso 145. 7. Fernandez 116. 8. Perrone 108. 9. Furusato 107. 10. Yamanaka 105. 11. Almansa 103. 12. Foggia 84. 13. Lunetta 68. 14. Pini 68. 15. Roulstone 47.

Konstrukteurs-WM:
1. KTM, 400 Punkte. 2. Honda 201

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