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VR46 Racing: Neon-Racer Franco Morbidelli unter Druck

Von Thomas Kuttruf
Der Vizeweltmeister des Jahres 2020 bekam für 2025 eine Chance in der Umgebung, die ihn emotional seine gesamte GP-Karriere begleitet. Leicht wird es für Franco Morbidelli im MotoGP-Team von VR46 Racing deswegen nicht.

Sonnenbrillenalarm gab es bereits zwei Tage nach dem MotoGP-Finale 2024 – nämlich dann, als sich Franco Morbidelli erstmals im frischen Lederkombi in der Box der VR46-Mannschaft zeigte. Nach einem sehr durchwachsenen, nur einjährigen Aufenthalt bei Pramac Racing – Morbidelli schloss die Saison auf einem aktuellen GP24-Renner punktgleich mit Alex Marquez auf WM-Position 9 ab – musste sich der Römer einen neuen Platz suchen.

Dass «Morbido» bei der Akdademie-Mannschaft seines Förderers Valentino Rossi unterkam, ist ein Glücksfall, für Morbidelli.  Der Racer mit brasilianischer Mutter und italienischem Vater zählt trotz Teamwechsel zu den sehr wenigen Piloten, die mit der gleichen Technik in die Saison starten. Morbidelli übernahm quasi seine 2024er-Ducati und rollte den vertrauten Prototypen aus der Pramac- in die VR46-Box.

Während die von Pablo Nieto gemanagte Mannschaft 2024 für beide Piloten nur Vorjahresmaterial zur Verfügung hatte, erhält die Einheit aus Tavullia jetzt die aktuelle dritte Werks-Ducati – die allerdings an Fabio Di Giannantonio geht.

Für Franco Morbidelli geht es 2025 um nichts anderes als das Überleben als MotoGP-Pilot. Wiederum nur mit einem Vertrag für eine Saison ausgestattet, muss der Vizeweltmeister des Jahres 2020 nachlegen. Sollte der inzwischen 30-Jährige nicht zu einem zweiten Karriere-Frühling zurückfinden, wird es schwer, auch 2026 einen Platz im elitären MotoGP-Fahrerlager zu bekommen.

Morbidelli ist sich dessen bewusst und muss nun den vorhandenen Druck in positive Energie umsetzen. Auch wenn sich Morbidelli in einer Art familiären Situation befindet, wird das sportliche Resultat im Profisport auch unter Freunden als Messlatte angesetzt.

Der Pilot, der mit Kumpel Andrea Migno am vergangenen Wochenende auf Platz 4 beim Drift-Event seines Mentors Rossi gestürmt war, formuliert die Situation selbst so und beinahe spirituell: «Es ist ein tolles Gefühl, eine weitere Motivation auf meinen Schultern. Die Farben von Vale zu tragen, ist etwas Schweres, etwas Wichtiges. Man muss wissen, woran man ist; man ist in der besten Fahrermannschaft aller Zeiten. Man kann also diese Atmosphäre und seinen Heiligenschein einatmen.»

Franco Morbidelli, der zu den frühen Piloten der VR46-Aklademie in Tavullia zählt, weiter: «Es ist etwas mehr Druck, aber ich mag das. Und auf der Strecke gibt es jetzt wichtigere Dinge zu tun.»

Entscheidend für den eher introvertierten Morbidelli wird eine im wahrsten Sinne gesunde Saisonvorbereitung sein. Die ging vor einem Jahr komplett schief. Bei einem privaten Test auf einem Superbike hatte sich Morbidelli in Portimao schwer verletzt. Erst Mitte der langen MotoGP-Saison konnte sich der Italiener dann wieder als topfit bezeichnen.

Die ersten Runden auf seinem neuen alten Arbeitsgerät wird Franco Morbidelli beim offiziellen MotoGP-Test in Sepang ab dem 5. Februar drehen.

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