MotoGP: Marc Marquez ist nicht beispiellos

Günther Steiner: «Ich will mich nicht portraitieren»

Von Thomas Kuttruf
Gesellig: Günther Steiner mit der Tech3-Mannschaft sowie dem Dorna-Management

Gesellig: Günther Steiner mit der Tech3-Mannschaft sowie dem Dorna-Management

Der zukünftige Tech3-Inhaber Günther Steiner geht mit viel Vorfreude auf die neue Aufgabe zu. Um Missverständnisse zu vermeiden, will der MotoGP-Neuankömmling aber erst 2026 wieder an der MotoGP-Front auftauchen.

Was sich seit Mitte des Jahres konkret angedeutet hatte, ist seit dem 5. September offiziell: Mit Günther Steiner steigt einer der profiliertesten Manager des Formel-1-Fahrerlagers in die MotoGP ein. Mit Rückendeckung eines Finanzkonsortiums übernimmt Steiner zum Beginn des Jahres 2026 das seit 1990 ohne Unterbrechung im Grand-Prix-Sport aktive Tech3-Team.

Bereits bei der ersten Vorstellung des Projekts im Vorfeld des Catalunya-GP hatte Günther Steiner die Rollen klar verteilt. Während er sich als Eigner um die mittel- und langfristige Aufstellung des Traditionsrennstalls kümmern wird, bringt Steiner als Partner den Briten Richard Coleman auf der operativen Ebene zum Einsatz. Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com hatte der zukünftige Teammanager die Situation der Teamübernahme geschildert.

Die Saison 2026 vor dem Rundum-Neustart der Königsklasse mit neuem Technik-Regelwerk soll dabei als Übergangsjahr genutzt werden, in dem auch das jetzige Tech3-Mastermind Hervé Poncharal als Berater erhalten bleibt. Steiner mit seiner bekannt offenen Art und mit einem breiten Lachen: «Hervé braucht nicht glauben, dass es 2026 langweilig wird!»

Bei allem Ehrgeiz für das neue MotoGP-Engagement nimmt sich der F1-Experte derzeit aber ganz bewusst stark zurück. Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com stellte Steiner klar: «Meine derzeitige Position ist keine einfache. Was ich nicht will, ist, Hervé auf die Füße treten. Ich finde, das sollte man auch nicht. Bis Ende des Jahres ist es sein Team und das gilt es zu respektieren.»

Günther Steiner weiter: «Ich habe nicht vor, mich in irgendeiner Form zu portraitieren. Hervé ist der Chef! Darauf haben wir uns verständigt. Auch deshalb werde ich dieses Jahr nicht zu den Rennen kommen. Ich habe ja keinen Job – vor Ort sein, keine Aufgabe haben und nur herumstehen  – und die Leute glauben dann, ich sei der Chef, obwohl ich es nicht bin – das will ich nicht machen. Sollte es vielleicht Ende des Jahres Meetings unter den Teamchefs geben, dann werden wir sehen, ob ich dann dazukomme.»

Wie klein die Rennsportwelt ist und dass der Südtiroler im Fahrerlager alles andere als ein Unbekannter ist, zeigt sich, als der zukünftige MotoGP-Teaminhaber von seinen Zweirad-Bekanntschaften erzählt: «Ich kenne schon einige Leute im Fahrerlager, aber nur wenige natürlich richtig gut. Dazu zählt aber sicher Davide Brivio aus seiner Zeit bei Renault. Besser kenne ich ebenfalls Davide Tardozzi, der mich schon öfters in der Formel 1 besucht hat. Als Freund würde ich auch Paolo Campinoti bezeichnen – ihn kenne ich schon viele Jahre.»

Die Liste ist durchaus länger. Steiner: «Wenn ich auch schon vor Jahren gut kennen lernen durfte, ist Claudio Domenicali (Anm. d. Red, Ducati CEO). Gigi Dall’Igna kenne ich, aber noch nicht sehr gut. Auch Yamaha-Manager Lin Jarvis habe ich schon vor längerer Zeit schätzen gelernt.»

Sicher ist, es wird nicht allzu viel Zeit vergehen, bis der wenig schüchterne Günther Steiner sein Kontaktnetzwerk auch in der MotoGP etabliert hat. Hilfreich sein dürfte besonders Hervé Poncharal. Zwei Jahrzehnte hatte der Franzose den Vorsitz in der Vereinigung aller in der Motorrad-Straßen-WM organisierten Teams IRTA.

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