Langstrecken-WM: BMW verliert alles

Wieso für Kenan Sofuoglu derzeit die Politik vorgeht

Von Ivo Schützbach
Der Abgeordnete Kenan Sofuoglu (re.)

Der Abgeordnete Kenan Sofuoglu (re.)

Der fünffache Supersport-Weltmeister Kenan Sofuoglu hat sein Comeback auf unbestimmte Zeit verschoben. Vom Tisch ist es nicht, wie der 34-jährige türkische Parlamentsabgeordnete betont.

Am 24. Juni 2018 erhielt Kenan Sofuoglu bei der Wahl zur 27. Großen Nationalversammlung der Türkei für die Erdogan-Partei AKP einen der insgesamt 600 Sitze. Es dauerte nicht lange, bis der Supersport-Rekordweltmeister seiner neuen Arbeit überdrüssig wurde. «Ich erledige meinen Job, kann aber nicht sagen, dass ich ihn genieße», sagt er vergangenen März.

Damals verriet Sofuoglu auch von seinen Comeback-Plänen. Zuerst wollte er Mitte April in Assen mit einer Puccetti-Kawasaki fahren, dann Mitte Mai beim Heimrennen des Teams in Imola. Beide Pläne wurden verworfen.

Die Vorbereitungszeit für Assen war zu kurz, Imola wird für den 34-Jährigen aus beruflichen Gründen nichts. Am 31. März waren in der Türkei Kommunalwahlen, die AKP verlor gegenüber 2014 in neun der 81 Provinzen die Mehrheit und hält jetzt bei 39.

«Jetzt ist nicht die richtige Zeit, um in den Rennsport zurückzukehren», erzählte Sofuoglu SPEEDWEEK.com. «Im Sommer hat das Parlament zwei Monate Pause, vielleicht ist es dann möglich. Ich könnte es in Donington Park im Juli versuchen. Ich will mir keine Klagen anhören müssen, dass meine Arbeit im Parlament unter dem Rennsport leide.»

Teamchef Manuel Puccetti nimmt es gelassen: «Wir stehen parat, wenn er für ein Rennen zurückkommen will. Wenn er wirklich nur zum Spaß fahren will, sind wir immer gerüstet. Das Problem ist, dass er zurückkommen und gewinnen will. Ich habe ihm gesagt, dass er das vergessen kann. Dafür muss er sich vorbereiten, er saß seit einem Jahr auf keiner Supersport-Maschine. Niemals wird er nur zum Spaß zurückkommen und um einen Platz in den Top-10 fahren. Ich warte darauf, dass ihn die Politik schlussendlich langweilt und er Vollzeit zurückkehrt.»

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