Ralf Schumacher über Audi: «Keinen Gefallen getan»
Vor dem Start des Spa-Rennwochenendes hat Audi eine grosse Veränderung an der Spitze des Sauber-Teams verkündet. Statt des bisherigen CEO Andi Seidl ist nun der ehemalige Ferrari-Teamchef Mattia Binotto der Leiter des Rennstalls, der ab 2026 als Audi-Werksteam in der Formel 1 antreten wird. Auch der bisherige Verwaltungsratsvorsitzende Oliver Hoffmann musste gehen.
Zwischen Seidl und Hoffmann war ein Machtkampf entbrannt, denn Letzterer mischte sich immer mehr in die operative Leitung des Formel-1-Projekts ein, für die eigentlich Seidl verantwortlich war. Dabei hätte Hoffmann eigentlich eher eine Kontrollfunktion übernehmen müssen. Doch dieser wollte Seidl von seinem Posten verdrängen, er erschwerte die Arbeit des Passauers, der vor dem Wechsel von Sauber bereits bewiesen hat, dass er weiss, wie man Motorsport-Projekte in die Erfolgsspur lenkt.
Der frühere Rennfahrer und heutige Sky-TV-Experte Ralf Schumacher sagt zur Entscheidung von Audi: «Es ist ein sehr grosser Knall. Man hat ja sowieso in letzter Zeit schon viel gehört, dann ist einiges erstmal ins Stocken und ins Wanken geraten. Bis dann irgendwann einmal eine Entscheidung getroffen wurde, dass Audi das doch durchzieht. Jetzt schon vor dem Anfang die Personalie zu tauschen, ist interessant. Ich bin gespannt. Es ist Audi zumindest gelungen, mit Mattia Binotto einen erfahrenen Mann zu holen - was wichtig ist.»
«Es ist allerdings nichts Gutes, wenn man in der Formel 1 ständige Personalwechsel in der Führungsebene hat. Denn das ist kein Konzern, sondern ein Formel-1-Team», mahnt der Deutsche gleichzeitig. Und er betont auch: «Die Urentscheidung, Seidl zu holen, wurde getroffen, als da ein anderer Vorstandsvorsitzender war. Und wie das so ist, man holt sich natürlich die Leute, die man kennt. Man will sich ein eigenes Umfeld schaffen.»
«Und da gab es offensichtlich auch Spannungen. Hoffmann, der jetzt ja auch gehen muss, hat intern versucht, Seidl zu vertreiben. Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Kampf dazu geführt hat, dass man die Entscheidung getroffen hat», vermutet Schumacher, der sich sicher ist: «Mattia Binotto ist sicher einer, der einen guten Job machen kann. Aber es ist eine Riesenaufgabe. Er hat auch einen ganz anderen Führungsstil und meiner Ansicht nach ist Seidl der bessere Mann, wenn es darum geht, ein Team von der Pike an aufzubauen. Da hat man sich aus meiner Sicht bei Audi keinen gefallen getan.»
WM-Stand (nach 13 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)
Fahrer
  01. Verstappen 265 Punkte
  02. Norris 189
  03. Leclerc 162
  04. Sainz 154
  05. Piastri 149
  06. Hamilton 125
  07. Pérez 124
  08. Russell 116
  09. Alonso 45
  10. Stroll 24
  11. Hülkenberg 22
  12. Tsunoda 22
  13. Ricciardo 11
  14. Oliver Bearman (GB) 6
  15. Gasly 6
  16. Magnussen 5
  14. Albon 4
  18. Ocon 3
  19. Zhou 0
  20. Sargeant 0
  21. Bottas 0
Konstrukteurspokal
  01. Red Bull Racing 389 Punkte
  02. McLaren 338
  03. Ferrari 322
  04. Mercedes 241
  05. Aston Martin 69
  06. Racing Bulls 33
  07. Haas 27
  08. Alpine 9
  09. Williams 4
  10. Sauber 0
                            
                            









