MotoGP: Herzzerreißende Entscheidung

Zukunftsängste: Was Liberty mit Moto2 und Moto3 plant

Kolumne von Ivo Schützbach
Unter dem neuen Promoter Liberty wird sich in der MotoGP einiges ändern, alle Beteiligten hoffen auf markantes Wachstum. Doch was bedeutet das für den Unterbau mit den Weltmeisterschaften Moto2 und Moto3?

In der Formel 1 hat der US-Konzern Liberty Media Erstaunliches geleistet und auch dank der Netflix-Serie «Drive to Survive» in vielen Teilen der Welt einen Boom ausgelöst.

Natürlich ist die Hoffnung im MotoGP-Paddock groß, dass nach der Übernahme der Dorna durch Liberty mittelfristig ein ähnlicher Effekt eintritt und der Sport wachsen kann.

Fest steht: Das Hauptaugenmerk wird zukünftig noch mehr auf die MotoGP gerichtet, sie ist der Blickfang in der Auslage und soll die Zuschauer an die Strecke locken, für gut dotierte TV-Verträge und Sponsoreninteresse sorgen.

Liberty hat um diese Denkweise nie ein Geheimnis gemacht. Entsprechend entwickelten sich bei den Teams der Klassen Moto2 und Moto3 immer größere Ängste, teilweise geisterten die wildesten Gerüchte durchs Fahrerlager.

Inzwischen sind viele Unklarheiten beseitigt und es zeichnet sich ein deutliches Bild für die Zukunft.

Am Ablaufplan wird es keine größeren Änderungen geben, die Rennen der Moto2 und Moto3 finden auch weiterhin am Sonntag statt. Die beiden Klassen werden wie bislang bei allen Grands Prix dabei sein, die Anzahl wird in näherer Zukunft maximal 22 pro Saison betragen. Sollten die Teams der Moto2 und Moto3 jedoch gemeinsam den Vorschlag unterbreiten, dass es aus wirtschaftlichen Gründen rentabler sei, nicht an allen Veranstaltungen teilzunehmen, könnte es zur Diskussion kommen.

Liberty unterstreicht, dass beide Klassen auch weiterhin als integraler Bestandteil der Meisterschaft gesehen werden, da sie die zukünftigen MotoGP-Fahrer ausbilden. Durch verbessertes globales Marketing für die MotoGP, und daraus folgend größere globale Präsenz, werden sich auch für die Moto2- und Moto3-Teams Vorteile ergeben, so der Gedanke.

Im gleichen Atemzug wurde diesen Teams von Liberty aber auch unmissverständlich klargemacht, dass sie in den nächsten paar Jahren keine größere finanzielle Unterstützung zu erwarten hätten.

Dabei wird außer Acht gelassen, dass Geld für die kleinen Klassen deutlich schwieriger aufzutreiben ist als für die MotoGP. Es wird der Tag kommen, an dem auch diese Teams etwas vom großen Kuchen abbekommen müssen, da sie sonst ihrer Aufgabe als Brutstation für die MotoGP nicht mehr nachkommen können.

Wie bereits in der MotoGP geschehen, wir sehen seit dem Ausstieg von Suzuki nur noch 22 Stammfahrer, soll auch das Startfeld in der Moto2 reduziert werden – von 28 auf 24. In der Moto3 werden die momentanen 26 Youngster als ideal angesehen. Die gewünschte Nennzahl soll durch natürliche Fluktuation erreicht werden, sofern die bestehenden Teams weiterhin dem geforderten Leistungsniveau entsprechen.

Indem keine neuen Teams zugelassen werden, wird ein erheblicher Mehrwert für die bestehenden geschaffen. Erwünscht wäre, dass sich mehr Teams in der Moto2 und Moto3 mit jeweils zwei Fahrern pro Klasse engagieren, wie es jetzt schon beispielsweise Intact, Ajo, Aspar und Honda Asia tun. Das führt zu gesteigerter Präsenz, was wiederum den Wert der Teams steigert. Forciert wird diese Entwicklung nicht, sie soll natürlich und ohne Zwang erfolgen.

Das MotoGP-Fahrerlager wird für die Gäste und Mitarbeiter der Moto2- und Moto3-Teams auch weiterhin zugänglich bleiben, die teilweise temporären Boxenstrukturen bleiben erhalten. Der Standort wird weiterhin im Hauptfahrerlager so nah wie möglich an den Arbeitsboxen und der Boxengasse sein.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Grandioser Marc Marquez: Das gelang keinem vor ihm

Von Ivo Schützbach
Noch nie in der Geschichte der Motorrad-Weltmeisterschaft hat sich ein Champion der höchsten Klasse nach fünf Jahren ohne Titel erneut zur Nummer 1 aufgeschwungen. Marc Marquez ist herausragend.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do. 02.10., 14:20, Motorvision TV
    Gearing Up
  • Do. 02.10., 15:20, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
  • Do. 02.10., 15:30, Eurosport 2
    EWC All Access
  • Do. 02.10., 16:30, Eurosport 2
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Do. 02.10., 17:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 02.10., 18:00, SPORT1+
    The Front Row
  • Do. 02.10., 18:30, SPORT1+
    The Front Row
  • Do. 02.10., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Do. 02.10., 20:00, Motorvision TV
    King of the Roads
  • Do. 02.10., 20:45, Motorvision TV
    Top Speed Classic
» zum TV-Programm
6.96 13091925 C0210054513 | 6