Alex Marquez: Es fehlt oft der Respekt für Gresini!

Alex Marquez
In Misano konnte Alex Marquez mit den Rängen 2 und 3 im Sprint und im Grand Prix zwei Top-Ergebnisse erzielen, womit er seine theoretischen Chancen auf den WM-Titel am Leben hielt. Vor dem Großen Preis von Japan hat der Gresini-Pilot 182 Punkte Rückstand auf Bruder Marc. Alex ist der Einzige, der den Titelgewinn von MM93 noch verhindern kann – theoretisch. Denn wenn Marc Marquez beim Rennwochenende in Motegi drei Punkte mehr holt, ist ihm der WM-Titel nicht mehr zu nehmen. Realistisch ist für den 29-Jährigen Gesamtrang 2 – vor den letzten sechs Rennwochenenden hat Alex 93 Punkte Vorsprung auf Pecco Bagnaia.
Vor wenigen Tagen gab es für Alex Marquez und das Gresini-Team eine erfreuliche Nachricht, was die MotoGP-Saison 2026 betrifft – dann werden er und die italienische Truppe auf einem Werksmotorrad von Ducati auf Titeljagd gehen. AM73 Marquez wird somit nächstes Jahr neben Marc Marquez und Pecco Bagnaia, sowie VR46-Pilot Fabio Di Giannantonio von Ducati mit aktuellem Werksmaterial, der GP26 ausgestattet und von den neuesten Updates profitieren.
«Das ist sehr aufregend, es ist eine Belohnung für das Team. Wenn man sich die gemeinsame Geschichte von Gresini und Ducati ansieht – im ersten Jahr mit Enea (Bastianini), im zweiten dann mit Di Giannantonio und mir, letztes Jahr mit Marc und dieses mit mir… es ist unglaublich, was ein kleines Team erreichen kann», betonte Alex Marquez. «Oft wird Gresini im Paddock nicht der gebührende Respekt entgegengebracht, es ist ein erstaunliches Team. Es ist eine sehr gute Chance, und wir wissen, dass wir damit bei vielen Dingen mehr Verantwortung haben werden. Es ist aber gut, dass wir mit dem Werksbike dieselben Mittel zur Verfügung haben wie die Fahrer im Werksteam.»
Wird sich durch die Ducati-Werksunterstützung bei seiner Herangehensweise an die Rennwochenenden etwas ändern? «Es wird sich vor allem bei den Tests viel ändern. An den Rennwochenende musst du deine Prioritäten auf die Performance legen und nicht viele Dinge ausprobieren», stellte der Spanier klar. «Klar, an einigen Wochenenden werden wir auch neue Teile zum Testen zur Verfügung haben, am Ende werden wir aber nicht die Prioritäten aus den Augen verlieren – Leistung zu erzielen.»
Zurück zur aktuellen Saison. Letztes Jahr erzielte Alex Marquez in Motegi im Sprintrennen Rang 7, im Grand Prix fiel er aus. Was sind seine Erwartungen an den diesjährigen Japan-GP? «Wir werden wie immer versuchen, unser Bestes zu geben. Es ist wichtig, ein solides Wochenende hinzubekommen. Wir waren in Catalunya und Misano stark und möchten auch hier 100 Prozent geben. Wenn wir die Titelentscheidung etwas hinausschieben könnten, wäre das gut.»
Mit der Übernahme der MotoGP durch Liberty Media wird sich zukünftig in der Königsklasse einiges ändern – insbesondere in Sachen Vermarktung. «Liberty hat viel Geld ausgegeben, um diese Meisterschaft zu kaufen. Sie werden Dinge ändern. Aber es wird schwierig, Millionen von Fans zu ändern – mit der Geschichte von 76 Jahren. Ich habe bislang noch keinen Titel in der MotoGP, das möchte ich ändern», schmunzelte Alex Marquez.