WM-Leader Fernandez: Chance vertan, Strafe unfair

Hier führt Kove-Pilot Benat Fernandez die Verfolgergruppe noch an
Nach dem Meeting in Aragón ist die Supersport-WM 300 völlig offen. Drei Piloten haben realistische Chancen auf den letzten Titelgewinn der Nachwuchsserie. In der Favoritenrolle Benat Fernandez, der die Gesamtwertung mit 13 Punkten anführt. Der von Efren Vazquez betreute Teenager kann Geschichte schreiben, denn es wäre der erste Gewinn einer Weltmeisterschaft durch einen chinesischen Hersteller – Kove Moto.
Bei seinem Heimrennen am vergangenen Wochenende holte Fernandez im ersten Lauf den dritten Platz und vergab im zweiten Rennen als Zehnter die Chance, mit einem größeren Polster in die beiden letzten Saisonrennen in Estoril und Jerez zu gehen. Es war das zweitschlechteste Finish für den abgebrühten 17-Jährigen.
«Ich hatte wie immer ein gutes Gefühl, alleine und ohne Windschatten zu fahren, und war zuversichtlich. Das Qualifying verlief nicht wie erwartet. Ich dachte, ich könnte es besser machen und vielleicht die Pole Position holen, aber immerhin holte ich mir Platz drei und die erste Startreihe, obwohl ich nicht meine Idealzeit fuhr», berichtete Fernandez. «Das erste Rennen war okay. Es war ein schwieriges Rennen, bei dem ich ständig mit dem Windschatten spielen und versuchen musste, immer vorn mitzufahren. Ich gab mein Bestes und wurde Dritter. Damit sicherte ich mir das Podium, gemeinsam mit meinen WM-Rivalen.»
Das zweite Rennen war chaotisch. David Salvador (Kawasaki), Jeffrey Buis (KTM) und Carter Thompson (Kawasaki) waren gestürzt, dazu beendete Julio Garcia (Kawasaki) das Rennen in der Box. Von den Top-5 der Gesamtwertung blieb nur Fernandez übrig. Dass der Rookie die Situation nicht besser ausnutzen konnte, lag am mehrfachen Überschreiten der Track-Limits, was eine Long-Lap-Strafe und eine Rückstufung um eine Position zur Folge hatte.
«Es war sehr windig und chaotisch in der Gruppe. Ich wurde so oft rausgedrängt, dass die Rennleitung mir zwei Runden vor Schluss eine Long-Lap-Strafe aufbrummte, was meiner Meinung nach unfair war – aber ich verstehe die Regeln», ärgerte sich Fernandez dennoch. «Ich habe die Long-Lap absolviert und fuhr so schnell wie möglich, fiel aber auf Platz 19 zurück. Nach einer verrückten letzten Runde schaffte ich es, mein Motorrad in einer Runde in die Top-10 zu bringen. Ich möchte mich für den Fehler im zweiten Rennen entschuldigen und akzeptiere die Strafe.»
Team#109-Boss Paul Tobin zeigte Verständnis für seinen Schützling. «Bei einem so intensiven Kampf kann es schwierig sein, auf der Strecke und innerhalb der Streckenbegrenzungen zu bleiben. Unglücklicherweise berührte er mehrmals die Grünlinie und erhielt dafür während des Rennens eine Strafe. Er nahm die Strafe an und schaffte es in einer Runde, sich erneut einen Platz unter den ersten Zehn zu sichern. Wir bauten unsere Meisterschaftsführung aus und gehen mit aller Kraft in die letzten vier Rennen.»