MotoGP: Hiobsbotschaft für Marc Marquez

Marquez abgeräumt: Abtransport mit Schlüsselbeinbruch

Von Toni Schmidt
Eine Woche nach seinem siebten MotoGP-Titel endete das Wochenende für Marc Marquez in Mandalika nach einem Crash mit Marco Bezzecchi schmerzhaft. Verdacht auf eine Fraktur in der rechten Schulter.

Nur sieben Tage nach seinem siebten MotoGP-Titel musste Marc Marquez in Indonesien einen herben Rückschlag verkraften. Auf dem Pertamina Mandalika Circuit war das Rennen für den Spanier nach wenigen Kurven beendet –ausgelöst durch ein übermotiviertes Manöver von Polesetter Marco Bezzechi.

Bereits im zweiten Sektor der ersten Runde versuchte der abermals schlecht vom ersten Startplatz aus weggekommene Italiener ein überhastetes Überholmanöver, bei dem er das Heck von Marquez’ Ducati touchierte. Beide Fahrer stürzten, wobei sich Marquez mehrfach im Kiesbett überschlug und zunächst benommen sitzen blieb. Diese Szenen weckten Erinnerungen an seinen folgenschweren Unfall 2020 in Jerez.

Nach einigen Sekunden konnte der 32-Jährige selbstständig aufstehen, hielt sich aber den rechten Arm. Nach einem Wortwechsel am Streckenrand mit Bezzecchi begab er sich ins Medical Centre. Dort wurde zunächst eine «kleine Fraktur» des rechten Schlüsselbeins vermutet, die in Madrid per CT bestätigt oder ausgeschlossen werden sollte.

Für Marquez war es ein bitteres Ende eines schwierigen Wochenendes. Nach Platz 7 im Sprint – trotz einer Long-Lap-Penalty, sollte im Rennen mehr möglich sein. Aber: «Es war kein guter Weg, den Titel zu feiern. Im Warm-up fühlte ich mich richtig wohl, wir haben einen Schritt gemacht. Aber dann war nach fünf, sechs Kurven alles vorbei», erzählte Marc Marquez geknickt über das Rennen, nachdem er das Medical Centre verlassen hatte.

«Ich bin traurig, weil ich mich am rechten Schlüsselbein verletzt habe. Aber das war ein Rennunfall. Marco kam direkt zu mir und hat sich entschuldigt. Sowas passiert – mal trifft es mich, mal einen anderen. Niemand macht das absichtlich.»

Der Blick des Ducati-Piloten richtet sich nun auf die kommende Untersuchung in Madrid: «Wir versuchen, so schnell wie möglich nach Spanien zu fliegen, um mit den Ärzten genau zu verstehen, was ich habe. Dann schauen wir, wie schnell ich zurückkommen kann – aber natürlich im Rahmen der Genesung.» Hinter dem Start in Philipp Island steht ein großes Fragezeichen.

Sportlich hat der Sturz keine Folgen mehr – den WM-Titel sicherte sich der Spanier in Motegi. Im Hinblick auf weitere sportliche Rekorde hat die Saison einen Dämpfer erlitten. 

Ergebnisse MotoGP Mandalika, Rennen (5. Oktober):

1. Fermin Aldeguer (E), Ducati, 27 Runden in 41:07,651 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +6,987 sec
3. Alex Marquez (E), Ducati, +7,896
4. Brad Binder (ZA), KTM, +8,901
5. Luca Marini (I), Honda, +9,129
6. Raúl Fernández (E), Aprilia, +9,709
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +9,894
8. Franco Morbidelli (I), Ducati, +10,087
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +10,350
10. Alex Rins (E), Yamaha, +13,223
11. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +19,769
12. Johann Zarco (F), Honda, +27,597
13. Somkiat Chantra (T), Honda, +48,035
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +55,540
– Enea Bastianini (I), KTM, 15 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 18 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 25 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Aprilia, erste Runde nicht beendet
– Marc Marquez (E), Ducati, erste Runde nicht beendet

WM-Stand nach 36 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 545 Punkte. 2. A. Marquez 362. 3. Bagnaia 274. 4. Bezzecchi 254. 5. Acosta 215. 6. Morbidelli 207. 7. Di Giannantonio 191. 8. Aldeguer 181. 9. Quartararo 158. 10. Zarco 128. 11. Binder 118. 12. R. Fernandez 112. 13. Marini 108. 14. Bastianini 89. 15. Mir 77. 16. Vinales 72. 17. Ogura 70. 18. Miller 60. 19. Rins 51. 20. Martin 34. 21. Oliveira 32. 22. P. Espargaro 16. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 8. 26. Chantra 6. 27. A. Espargaro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 646 Punkte. 2. Aprilia 308. 3. KTM 280. 4. Honda 236. 5. Yamaha 190.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 819 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 543. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 398. 4. Red Bull KTM Factory Racing 333. 5. Aprilia Racing 296. 6. Monster Energy Yamaha 209. 7. Honda HRC Castrol Team 185 8. Trackhouse MotoGP Team 182. 9. Red Bull KTM Tech3 Racing 177. 10. LCR Honda 134. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 95.

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