Entfesselter Rins: «Hat mich an die Suzuki erinnert»

Begeisterte nicht nur das Yamaha-Lager: Alex Rins
Während des gesamten Indonesien-Wochenendes wunderten sich Fans und MotoGP-Insider gleichermaßen über Alex Rins. 2025 grundsätzlich im hinteren Teil des Felds anzutreffen, brauste der Katalane auf Lombok aus dem Nichts an der Spitze mit.
Dass Startplatz 4 kein Geschenk des Himmels war, bewies Rins erst recht im Grand Prix über intensive 27 Runden. Gleich nach dem Start ging der M1-Pilot forsch zur Sache, verteidigte Platz 4 mit Selbstbewusstsein und lag dabei einige Positionen vor dem eigentlichen Yamaha-Ass Fabio Quartararo.
Statt zu verteidigen hatte Rins weitere Verbesserung im Sinn. In Runde 13 nutzte die Nummer 42 die harten Kämpfe zwischen Acosta, Marini und Fernandez vor ihm aus und schlüpfte in der Zielkurve auf Platz 3 durch. Als Nächstes knöpfte sich Rins Pedro Acosta vor – und ging vorbei. Doch der KTM-Youngster schlug zurück und als es im Finale um die Podestplätze ging, zahlte Alex Rins die Zeche für seine mutige Reifenwahl «soft-soft».
Dass er im Finale von einem ganzen Zug überrollt wurde und als Zehnter abgewunken wurde, konnte die Stimmung des 29-Jährigen nicht trüben. Lachend empfing er die Medien mit der Frage: «Und, hat euch das Rennen auch gefallen?»
Rins weiter: «Es war hart, aber ich fühle mich sehr gut, aber nicht nur wegen des Ergebnisses im GP, sondern wegen des ganzen Wochenendes. Wir waren das komplett konkurrenzfähig und so hat das Fahren wieder richtig Spaß gemacht – es hat mich an die Zeiten auf der Suzuki erinnert. Ein richtiges Rennen, bei dem ich auch attackieren konnte.»
Die außergewöhnliche Reifenwahl – nur Rins, Quartararo und Oliveira hatten die gleiche Entscheidung getroffen – bereute Rins nicht: «Ich habe mich damit am besten gefühlt, weil ich das Bike damit bis zum Schluss sehr gut unter Kontrolle hatte. Ich hatte damit gerechnet, dass die Leistung der weichen Gummis früher nachlässt, aber das war erst in den letzten fünf Runden der Fall.
Eine klare Antwort auf die Frage zu der dramatischen Leistungssteigerung konnte der Pilot auch nicht geben. Doch Rins betonte: «Sicher ist, ich weiß, was ich kann, und während in der letzten Zeit auch manche um mich herum den Glauben an mich verloren haben – ich habe nie aufgehört, an mich zu glauben. Klar, das war jetzt nur ein Wochenende, aber ich werde all das mit zum nächsten Rennen nach Australien nehmen.»
Trotz seiner furiosen Fahrt in Mandalika und der Revanche für den Sprint, war Rins damit im Ziel nur zweitbester Yamaha-Pilot. In der WM-Tabelle liegt der sechsfache MotoGP-Sieger mit 51 Punkten weiterhin auf dem trostlosen 19. Rang.
Ergebnisse MotoGP Mandalika, Rennen (5. Oktober):
1. Fermin Aldeguer (E), Ducati, 27 Runden in 41:07,651 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +6,987 sec
3. Alex Marquez (E), Ducati, +7,896
4. Brad Binder (ZA), KTM, +8,901
5. Luca Marini (I), Honda, +9,129
6. Raúl Fernández (E), Aprilia, +9,709
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +9,894
8. Franco Morbidelli (I), Ducati, +10,087
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +10,350
10. Alex Rins (E), Yamaha, +13,223
11. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +19,769
12. Johann Zarco (F), Honda, +27,597
13. Somkiat Chantra (T), Honda, +48,035
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +55,540
– Enea Bastianini (I), KTM, 15 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 18 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 25 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Aprilia, erste Runde nicht beendet
– Marc Marquez (E), Ducati, erste Runde nicht beendet
WM-Stand nach 36 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 545 Punkte. 2. A. Marquez 362. 3. Bagnaia 274. 4. Bezzecchi 254. 5. Acosta 215. 6. Morbidelli 207. 7. Di Giannantonio 191. 8. Aldeguer 181. 9. Quartararo 158. 10. Zarco 128. 11. Binder 118. 12. R. Fernandez 112. 13. Marini 108. 14. Bastianini 89. 15. Mir 77. 16. Vinales 72. 17. Ogura 70. 18. Miller 60. 19. Rins 51. 20. Martin 34. 21. Oliveira 32. 22. P. Espargaro 16. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 8. 26. Chantra 6. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 646 Punkte. 2. Aprilia 308. 3. KTM 280. 4. Honda 236. 5. Yamaha 190.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 819 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 543. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 398. 4. Red Bull KTM Factory Racing 333. 5. Aprilia Racing 296. 6. Monster Energy Yamaha 209. 7. Honda HRC Castrol Team 185 8. Trackhouse MotoGP Team 182. 9. Red Bull KTM Tech3 Racing 177. 10. LCR Honda 134. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 95.