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Oscar Piastri am Limit? Böser Verdacht von Villeneuve

Von Vanessa Georgoulas
Oscar Piastri

Oscar Piastri

Oscar Piastri musste die WM-Führung in Mexiko abgeben. Die GP-Beobachter rätseln über die Ursache für die jüngste Formkrise des Australiers. Jacques Villeneuve wagt einen Erklärungsversuch.

Was ist los mit Oscar Piastri? Der McLaren-Star, der in dieser Saison über lange Strecken mit konstanten Spitzenleistungen geglänzt hat, konnte in den letzten vier WM-Runden keinen Podestplatz mehr erringen. In Aserbaidschan erlebte er ein Rennen zum Vergessen. Nachdem er einen Frühstart hingelegt hatte, fiel er weit zurück und landete kurz darauf in der Mauer.

Danach folgten ein vierter Platz in Singapur und zwei fünfte Plätze in Texas und Mexiko. Zum Vergleich: Piastris Teamkollege Lando Norris, der die WM-Führung in Mexiko übernommen hat, wurde in Baku Siebter und war in Singapur, Texas und Mexiko jeweils auf dem Podest. Im Nachtrennen als Dritter, in Austin als Zweiter und beim jüngsten Kräftemessen war er der Erste, der die Ziellinie kreuzte.

Während der Brite aufdrehte, kam Piastri ins Straucheln. Und die Frage, was hinter der Leistungskrise des 24-Jährigen steckt, beschäftigt alle GP-Beobachter. Auch Jacques Villeneuve wurde dazu befragt, und der Weltmeister von 1997 wagte einen Erklärungsversuch.

Bei der «F1 Show» von «Sky Sports F1» erklärte er: «Zu Beginn der Saison hatten wir keinen besonders fantastischen Lando, nicht den Lando, den wir am Ende des letzten Jahres hatten. Und wir sagten immer wieder: ‚Oh, das liegt daran, dass Piastri sich gesteigert hat, er ist jetzt auf Landos Niveau und sogar noch schneller.»

«Aber war es tatsächlich Piastri, der sich gesteigert hat, oder war es Lando, der einfach nicht in Form war? Er sagte immer wieder, dass er sich mit dem Auto nicht sehr wohl fühlte. Und vielleicht hat das Piastri ein wenig selbstgefällig gemacht. Wenn man nur gegen seinen Teamkollegen kämpfen muss, geht man vielleicht nicht bis an die letzte Grenze, bis zur letzten Zehntelsekunde», fuhr der Kanadier fort.

«Plötzlich kommen wir nach Baku und Max gewinnt alles. Und Lando hat sich gesteigert. Lando fährt schneller und besser als jemals zuvor in dieser Saison. Piastri steigert sich nicht. Er war bereits an seiner Grenze. Und wenn man das tut, wenn man diese zusätzlichen zwei Zehntel herausholen muss, entdeckt man plötzlich Probleme an den Autos, die vorher nicht da waren», ergänzte Villeneuve.

Der ehemalige GP-Star weiss: «Wenn man innerhalb der Grenzen fährt, ist das Auto perfekt. Es ist einfach, man fährt und schont die Reifen. Und plötzlich muss man ein paar Zehntel schneller fahren. Man kann das Auto nicht mehr fahren. Alles ist falsch. Man weiss nicht warum.» Das McLaren-Auto hat sich nicht so sehr weiterentwickelt, also gibt es keinen Grund, es anders zu fahren. Die Reifen sind die gleichen, sie ändern sich nicht. Manchmal sind sie weicher, manchmal nicht. Die Strecke ist wärmer und so weiter, aber es gibt keinen so grossen Unterschied.»

«Es reicht schon, wenn dein Teamkollege ein bisschen besser wird. Und du fragst dich: ‚Oh, wie mache ich das?’ Und plötzlich fährst du verkrampft, nichts funktioniert mehr, und das war's. Es geht dir nicht mehr aus dem Kopf. Und du wirst immer langsamer und langsamer und fängst an, Setups zu erfinden, die es gar nicht gibt», schilderte der 54-Jährige. «Man beginnt, an seiner Fahrweise zu zweifeln. Man schaut sich die Daten an und sagt: ‚Oh, mein Teamkollege ist in dieser Kurve eine Zehntelsekunde schneller, ich muss anders fahren.‘ Und dann geht es schief. Man muss sich daran erinnern, was man gut gemacht hat, und einfach ein bisschen besser werden.»

Mexiko-GP, Autódromo Hermanos Rodríguez

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:37:58,574 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +30,324 sec
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +31,049
04. Oliver Bearman (GB), Haas, +40,955
05. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +42,065
06. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +47,837
07. George Russell (GB), Mercedes, +50,287
08. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +56,446
09. Esteban Ocon (F), Haas, +1:15,446 min
10. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1:16,863
11. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1:19,048
12. Alex Albon (T), Williams, +1 Runde
13. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
15. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
16. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1
17. Carlos Sainz (E), Williams, +4
Out
Fernando Alonso (E), Aston Martin, Bremsen
Nico Hülkenberg (D), Sauber, Motor
Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, Kollisionsschäden

WM-Stand (nach 20 von 24 Grands Prix und 4 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Norris 357 Punkte
02. Piastri 356
03. Verstappen 321
04. Russell 258
05. Leclerc 210
06. Hamilton 146
07. Antonelli 97
08. Albon 73
09. Hülkenberg 41
10. Hadjar 39
11. Sainz 38
12. Alonso 37
13. Bearman 32
14. Stroll 32
15. Lawson 30
16. Ocon 30
17. Tsunoda 28
18. Gasly 20
19. Bortoleto 19
20. Colapinto 0
21. Doohan 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 713 Punkte (Weltmeister)
02. Ferrari 356
03. Mercedes 355
04. Red Bull Racing 346
05. Williams 111
06. Racing Bulls 72
07. Aston Martin 69
08. Haas 62
09. Sauber 60
10. Alpine 20

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